Frankenthal Dragons schwarz

Projekt: „Drachenboot“

Im Rahmen einer Jubiläums-Veranstaltung eines großen Logistik-Unternehmens fand im September 2008 ein Drachenbootrennen statt. Der Einladung folgend meldeten wir uns, eine kleine Niederlassung dieses Unternehmens, als Drachenbootteam spaßeshalber unter dem Namen „Frankenthal-Dragons“ an. Somit dürfte auch klar sein in welcher Stadt sich unsere Niederlassung befindet, nein, Dragons ist keine Stadt. Wie im richtigen Leben wurde aus Spaß, Ernst. Bereits beim ersten Treffen der „Drachen“, ein bunter Haufen von Staplerfahrern, Vorarbeitern, Lagerarbeitern, LKW-Fahrern, Niederlassungsleiter, Unternehmern, kristallisierte sich ganz klar heraus: „Wenn wir uns schon die Klamotten nass machen, dann wollen wir doch zumindest ganz vorne durch das Ziel paddeln“. Multikulturell waren wir ganz gut aufgestellt von türkisch, italienisch, armenisch, rumänisch, albanisch, deutsch, russisch über griechisch und pfälzisch, nur vom Paddeln hatte leider keiner eine Ahnung.

Zum Anfang befassten wir uns erstmal mit der Theorie des Drachenbootfahrens.

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So, nach den Trockenübungen, mussten wir auf´s Wasser. Nach einigen Recherchen und Telefonaten fanden wir 2 Vereine, welche bereit waren sich der Aufgabe zu stellen uns im Drachenbootfahren fit zu machen. Die besten Voraussetzungen hatten wir nicht gerade, unser Durchschnittsgewicht lag bei rund 2 Zentnern, viele Raucher, und Sport lag bei den meisten nicht auf Platz 1 der Freizeitbeschäftigung.

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Beiden Vereinen, den Kanufreunden Mainz Mombach und der Paddel-Gesellschaft Mannheim, muss an dieser Stelle für ihre professionelle Unterstützung und unendliche Geduld, besonderen Dank ausgesprochen werden.

Danke Danke Danke, Rike, Klaus, Jonny, Jürgen, Michael, Alf und Enno.

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Nach der ersten Trainingsstunde, alle nass bis auf die Knochen und die Muskeln schmerzten (auch an den Stellen wo wir keine Muskeln erahnt hätten), war die erste Euphorie verflogen und wir fragten uns: „Was machen wir hier eigentlich, warum liegen wir nicht Zuhause auf der Couch?“. Wir waren am Ende und im inneren bereuten wir unsere große Klappe, und unser Ziel ganz vorne durch das Ziel zu paddeln erschien auf einmal in das Reich von Sience Fiction vorzurücken.

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Nach einer gepflegten Runde mit Zauberwasser (Hefeweizen) und einem gegrillten Würstchen waren wir doch wieder etwas gestärkt und dachten uns: „das schaffen wir schon irgendwie“.

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Ab jetzt hieß es, paddeln paddeln paddeln, und nach 2,3 Trainingseinheiten waren wir eigentlich ganz gut, dachten wir zumindest. Bis jetzt gingen wir ja auch noch davon aus, dass wir die einzigsten sind die sich vorbereiten und auf der Drachenboot-Regatta nur auf Hobby-Drachenbootteams treffen. Dem war leider nicht so. Die Drachenbootgemeinde ist so klein, dass es sich schnell herumspricht wenn irgendwo das Interesse an Trainingseinheiten von Teams, welche auf derselben Regatta wie wir antreten wollen, rasant ansteigt. Erschwerend kam hinzu, dass sich nicht nur mehrere Teams intensiv vorbereiteten sondern auch noch Teams teilnehmen werden, welche bei anderen Regatten schon teilgenommen hatten und auf den vorderen Plätzen gelandet waren.

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Also, allein mit Paddeln, Zauberwasser und Würstchen war unser Ziel wohl nicht zu erreichen. Ab jetzt musste die Sache noch etwas ernster angegangen werden, vor dem Training sollte nun gejoggt werden, und anstelle von Zauberwasser und Würstchen gab es nur noch Obst und Mineralwasser. Das war jetzt der Punkt wo ich dachte „nun werden einige von den Jungs das Handtuch werfen, bei Wind und Wetter die Freizeit im Drachenboot zu verbringen, nun auch noch joggen und gesund ernähren, das geht zu weit und beim nächsten Training sitze ich wahrscheinlich alleine im Boot“.

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Aber ich habe mich geirrt, beim nächsten Training kamen alle und durch die Mannschaft ging ein Ruck und es dauerte noch 2 Trainingstunden und der Knoten war geplatzt. Jetzt waren wir fit, vor allem im Kopf, denn damit wird eigentlich das Rennen gefahren, nach dem Erwerb einer gewissen Grundfitness.

Tag X (20.09.2008), dass Drachenboot-Rennen: wir waren gut, wir waren sehr gut, wenn die Nerven auch nicht ganz so mitgespielt haben und wir in der letzten Trainingeinheit etwas schneller waren als bei der Regatta, aber es hat gereicht. Bei allen 3 Rennen (Vorlauf, Halbfinale, Finale) paddelten wir mit 1-2 Bootslängen als Nummer 1 sicher ins Ziel, und jeder der mal Drachenboot gepaddelt ist weiß, dass zwischen der Differenz von einer Bootslänge (Drachenbootlänge = 13 Meter) Welten liegen.

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Wenn auch, aufgrund unterschiedlicher Ambitionen im täglichen miteinander (Auftraggeber-Auftragnehmer, Vorgesetzter-Mitarbeiter), saßen wir alle in einem

Boot (Drachenboot)

und erpaddelten uns im Team unter 27 teilnehmenden Mannschaften den ersten Platz. Es war eine hervorragende Teamarbeit und alle haben gelernt, dass man nur richtig voran kommt, wenn alle gemeinsam und gleichzeitig in die selbe Richtung paddeln.

Projekt: „Drachenboot“ erfolgreich beendet

Fast beendet: Das Paddeln hat allen Drachen soviel Spaß gemacht und die Erfahrung den Teamgeist gespürt zu haben, dass wir in 2009 mit Sicherheit wieder auf´s Wasser gehen. Über das wie und wo wird zur gegebener Zeit berichtet.

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